Der Editor VisEdit ist zunächst wirklich nur ein Editor für Wirkungsgefüge und
kann, ähnlich wie Stella oder DYNASYS zur Graphischen Modellbildung verwendet werden.
Die folgende Skizze vergleicht die Symbolik des Modellbildungssystems Stella mit
der von VisEdit am Beispiel einer beschleunigten Bewegung :
Zustandsgrößen werden bei VisEdit als Sammelgrößen bezeichnet und durch einen Kasten
mit doppeltem Rahmen visualisiert; im obigen Beispiel sind dies
Weg und Geschwindigkeit. Die Zustandsänderungen oder Flüsse werden, ohne
Beachtung des Vorzeichens, als eingelassene Pfeilspitzen mit Differentialsymbol (dv,dx,...)
dargestellt.
Funktionsgrößen werden durch einen Kasten mit senkrechtem Querstrich auf der rechten
Seite dargestellt.
Im Gegensatz zu STELLA und DYNASYS sind jedoch Konstanten und Variablen bei VisEdit deutlich
unterscheidbar. Konstanten werden hier durch Kreise mit eingedrucktem Formelzeichen
(Beschleunigung a) dargestellt. Diese Unterscheidung hat eine größere Nähe zum analytischen
Vorgehen bei der Modellierung physikalischer Probleme mit Gleichungssystemen und scheint
daher für den Einsatz im Physikunterricht sehr sinnvoll.
Im Gegensatz zu Stella und anderen Modellbildungssystemen können in VisEdit
auch Messvorgänge und ihre Auswertung mit in das Wirkungsgefüge integriert werden.
Dadurch kann die Messwerterfassung mit Auswertung und die Modellbildung parallel ablaufen
und ihre Ergebnisse in Realzeit verglichen werden. So ergeben sich
sofort Aussagen über die Angemessenheit des zugrunde
gelegten Modells.Durch die Verknüpfung mit PAKMA können die Ergebnisse eines
ablaufenden Modells nicht nur durch Graphen sondern zusätzlich
auch durch dynamisch ikonische Repräsentation visualisiert werden.
Es ist nicht möglich, mit VisEdit alleine eine Simulation ablaufen zu lassen.
VisEdit ist schließlich als Zusatzprogramm für PAKMA gedacht und erzeugt aus den
eingegebenen Wirkungsgefügen automatisch Kernprogramme für die Verwendung mit PAKMA.
Dabei werden auch mehrere numerische Näherungsverfahren unterstützt.
Dadurch, dass VisEdit die Fähigkeiten von PAKMA wirklich unterstützen soll,
war es unumgänglich, neben den bekannten drei Symbol-Typen Konstante,
Funktionsgröße und Sammelgröße noch weitere Symbole einzuführen, und zwar
-
für einzulesende Messwerte
-
für auszugebende Steuerwerte
-
Wertübernahmen und Auslöser für "intelligente" oder interaktive Programme
-
Veränderungsgrößen, die in etwa die Funktion einer Ableitung erfüllen.
Diese sind nötig, da es auch möglich sein muss, gemessene Größen zu differenzieren.
VisEdit ist wahrscheinlich das erste Programm, das solche Veränderungsgrößen mit anbietet.
Diese sind im allgemeinen auch für reine Simulationen nicht nötig, sondern dann,
wenn gemessene Werte verarbeitet werden sollen. Denn ein reines Modell ist durch
eine Differentialgleichung darstellbar,
deren Lösung man auch integrativ (mit Sammelgrößen) erhalten kann.
VisEdit arbeitet zeitgesteuert, d.h. es wird davon ausgegangen, dass die Zeit
mit dem festen Namen t abläuft, wobei für jeden
Zeitschritt dt dann die eingegebenen Berechnungen durchgeführt werden.
Momentan ist VisEdit noch ein eigenständiges Programm, das unabhängig von PAKMA läuft,
aber mit ihm kommuniziert.
Ist PAKMA geöffnet, so kann das Kernprogramm gleichzeitig erzeugt und automatisch nach PAKMA
übertragen werden. Dazu ist nur der Button

mit der
Funktion "Kernprogramm erzeugen und Transfer" anzuklicken. Gleichzeitig werden dann wichtige
Daten zur Programmbedienung nach PAKMA übertragen, wie z.B. die Einträge der Startwerte
ins Startmenü und das Erstellen vorgesehener Schieber.
Eine detaillierte Erläuterung der Symbole finden Sie in der Bedienungsanleitung
des Programms in
Kapitel 2.5 Die Symbole und deren Eigenschaften.